EPF – das Echomuster
EPF steht für Eingeschlossener Pathogener Faktor. EPF ist das am häufigsten auftretende Krankheitsmuster bei Kindern in meiner Praxis. Von bisher 47 behandelten Kindern haben 34 Kinder dieses Muster aufgewiesen. Es handelt sich dabei um den so genannten Eingeschlossenen Pathogen Faktor.
Welche Ursachen gibt es für EPF als Krankheitsmuster?
Die Ursachen dafür sind verschiedenartig. Mangelndes Qi, Infeke oder ausbleibende Impfreaktionen können ursächlich sein.
Qi-Mangel
Zunächst sei der Qi-Mangel erwähnt, den konstitutionell die meisten Kinder mitbringen. Die Kinder haben zu wenig Energie, den eindringenden krankmachenden Faktoren (= Pathogen) eine Antwort des Immunsystems entgegen zu setzen. Zudem ist Qi-Mangel häufig in der Konstitution der Eltern zu finden, aber auch in Ernährungsfehlern (Grundlagen der Chinesischen Ernährungslehre) und in einem zu Reiz überfluteten Leben zu suchen.
Infekte
Außerdem sind als wichtigster Grund für die Entstehung eines EPFs aus chinesischer Sicht Infekte zu nennen, die unzureichend oder schlecht behandelt wurden. Schlechte Behandlung umfasst in diesem Fall besonders den nicht adäquaten Umgang mit den verfügbaren, modernen Medikamenten wie Antibiotika wo sie nicht nötig sind (Virusinfekte) und die zu frühe Anwendung von Fieber senkenden Mitteln (Antipyretika, wie z.B. Ibuprufen-Saft).
Impfreaktionen
Weiterhin führen die veränderten Impfgewohnheiten (immer frühere Impfung von noch sehr kleinen Babys) zum Auftreten von Eingeschlossenen Pathogen Faktoren, besonders dann wenn auf die Impfung keine Fieber-Reaktion folgt. Das sehen die Eltern sogar zu meist als positiv an und freuen sich, dass es kein Fieber auftrat, sondern das Kind scheinbar die Impfung bestens vertragen hat. Leider ist das Gegenteil der Fall, denn ein auftretendes Fieber hilft dem Körper, den Pathogenen Faktor aus dem Impfserum als solches zu behandeln und entsprechend wieder auszuscheiden.
Was passiert mit dem Pathogenen Faktor im Körper?
Was passiert wenn Pathogene Faktoren im Körper verbleiben, ohne ausreichend vom Körper bekämpft oder im besten Fall ausgeleitet zu werden? Hierbei ist es egal, ob die Pathogenen Faktoren von einer unnötigen Antibiotika-Gabe stammen oder durch eine Impfung ohne Fieber-Reaktion entstanden sind. Die Pathogenen Faktoren verbleiben in den Leitbahnen (Meridianen) und blockieren hier den Fluss des Qi und der Körperflüssigkeiten. Das führt zu einer Stagnation. Zirkulieren die Körperflüssigkeiten ungenügend, entsteht aus physiologischer Feuchtigkeit (aus Nahrung und Atmungsprozessen) im Körper trübes Qi, welches pathogener Feuchtigkeit entspricht. Daraus bildet sich Schleim. Verbleibt Schleim über längere Zeit im Körper, dickt er durch die schon bestehende Stagnation ein und wird zäh. Zäher Schleim hemmt den Qi-Fluss noch stärker und die größere Reibung in den Leitbahnen lässt dann Hitze entstehen.
Diese Hitze zeigt sich zum Beispiel in vermehrtem Durst, in unruhiger bzw. anhänglicher oder quengeliger Stimmung. Hitzeprozesse maskieren sich auch in stärkeren emotionalen Schwankungen, die sonst eher untypisch für die Natur des Kindes sind, d.h. ein Kind zeigt häufiger als sonst Wut oder neigt zu Aggressivität, was zuvor nicht so war.
Symptome bei EPF
Körperliche Symptome können bei EPF in zwei Kategorien unterschieden werden.
Langfristig entstandene Zeichen
Erstens in langfristige Zeichen, die sich manifestiert haben über eine gewisse Zeit. So zeigen sich beispielsweise als sehr typisches Symptom: Lymphknotenschwellungen im Bereich des Ohres, Nackens. Außerdem gibt es Hautauffälligkeiten, die dem EPF zugeordnet werden können; Ekzeme oder sehr raue Haut (Sandpapierhaut) treten auf, weil das Qi in der Haut schlecht zirkuliert. Besonders betroffen sind die Areale der Hände, der Wangen, Oberarmrückseiten. Ebenfalls typisch sich Erscheinungen wie Paukenergüsse in den Ohren, Polypen (Adenoide) und beständig glasige Augen. Häufig finden wird Anzeichen von Schleim, die wir gerne übersehen, nämlich eine ständig mit angetrocknetem Nasensekret versehene Nase oder auch Schleimspuren auf Laken oder Kopfkissen, ähnlich einem Schleimfaden, den Schnecken beim Kriechen hinterlassen. Weiterhin ist zu finden, dass die generelle Energie leicht vermindert ist oder es plötzliche Energieeinbrüche gibt. Gewöhnlich finden wir bei diesen Kindern auch häufig rezidivierende Beschwerden. Ein immer wiederkehrender Husten, gleich im Verlauf. Oft hartnäckig, aber ohne heftige Symptome, dafür aber langwierig und scheinbar mit wenig Schleim verbunden. Diese wiederkehrenden Beschwerden werden als „Echo-Muster“ bezeichnet.
Rezidivierende (wiederauftretende) Erkrankungen
Zweitens treten akute und heftige Beschwerden auf wie zum Bespiel Halsentzündungen (Angina tonsillaris) oder Scharlach-Erkrankungen als auch Mittelohrentzündungen (Otitis media) die dann gern einmal fünf Mal pro Jahr auftreten.
Mögliche Therapien zur Behandlung von EPF
Die gute Nachricht dazu: diese Eingeschlossenen Pathogene Faktoren sind behandelbar. Allerdings ist die Therapiezeit länger und die Behandlung vielschichtig; als ob von einem unsortierten Papierstapel auf Ihrem Schreibtisch Blatt für Blatt abgetragen wird.
Sehr gute Effekte treten auf, wenn Akupunktur und Kräutertherapie kombiniert werden. In einigen Fällen wird es nötig sein, Magnetfeldtherapie zusätzlich anzuwenden, abhängig vom Befund der Lymphknotenschwellung.
Unersetzlich ist auch eine Ernährungsoptimierung. Fehlt diese, bessern sich die Beschwerden, aber treten bei Beendigung der Therapie nach kurzer Zeit wieder auf. Sie können die Therapie mit diesen Tipps zur Chinesischen Ernährung für Kinder unterstützen:
- Unabdingbar ist der Verzicht von Kuhmilchprodukten, besonders von Milch, Joghurt und Quark (alternativ Reis- oder Hafermilch) – Rezepte erhalten Sie auf Wunsch gern
- Es sollten keine größeren Mengen rohes Obst / Gemüse verzehrt werden (Menge eines Apfels und einer Möhre pro Tag nicht überschreiten, sonst bitte andünsten)
- Statt Apfelschorle sollte Birnenschorle oder rote Traubenschorle angeboten werden, ausschließlich mit stillem Wasser (besser: gemischt mit warmem Wasser)
- Vermieden werden sollte Weizen in jeglicher Form (Brot, Nudeln, Pizza, Toast etc.) – besser sind Dinkelprodukte